Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft. Bild: Molder
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Donau-Ries des Bund Naturschutz in Bayern (BN) konnte Vorsitzender Alexander Helber zahlreiche Mitglieder und Interessierte begrüßen.

Nach einem Grußwort des zweiten Wemdinger Bürgermeisters Johann Roßkopf berichtete Helber von den Aktivitäten der Kreisgruppe im vergangenen Jahr: Im Mittelpunkt stand das Großprojekt „Mertinger Höll – Ruten - Donauried“. Als Beitrag für den Klimaschutz stellte der Vorsitzende ein neues Projekt zum Moor- und Artenschutz vor, mit dessen Mitteln bestehende Flächen optimiert und neue Flächen angekauft werden können.

Praktischer Naturschutz wurde in Oberndorf betrieben, wo eine Eigentümerin ihr Grundstück für die Pflanzung von insgesamt 330 Meter Hecken bereitgestellt hat. Hier hoffe man auf Nachahmer, die ebenfalls Flächen bereitstellen, um durch die Schaffung weiterer Landschaftsstrukturen das Biotopnetz weiter zu verdichten.

Ehrung für 40-jährige Mitgliedschaft. Bild: Molder

Aktivitäten der Ortsgruppe vorgestellt

Anschließend wurden die vielfältigen Aktivitäten der Ortsgruppen vorgestellt. Diese umfassten Biotoppflege, das Aufhängen von Nistkästen oder die Arbeit mit Kindern in Umweltgruppen und Ferienprogrammen. Mehrere Ortsgruppen beklagten beim Amphibienschutz die auffälligen Rückgänge der Kröten. Erwähnt wurde der große Zeitaufwand für Stellungnahmen, Anträge, Mails, Termine etc. In Tapfheim hofft man nach Wiederansiedlung des Storches auf Jungvögel. Die Ortsgruppe Monheimer Alb setzt sich zudem für den Zukunftswald Monheim ein, der von den Deponieplänen der Stadt bedroht ist.

Die beiden langjährigen Vorsitzenden der Ortsgruppe Rain, Erika Hayd und Magnus Kastenhofer legten zum Jahresende ihre Ämter nieder. Helber dankte ihnen für ihre Arbeit und hofft auf interessierte Nachfolger, um die Ortsgruppe erhalten zu können. Gebietsbetreuer Michael Oblinger berichtete, dass entgegen dem bayern- und schwabenweiten Trend bei der Kiebitz-Population im östlichen Donauried ein leichter Anstieg zu beobachten ist. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 90 Nester betreut und mindestens 37 flügge Jungvögel gezählt. Vom noch selteneren Brachvogel waren 13 Nester bekannt, aus denen drei Jungvögel flügge wurden.

Die neu gegründete Kindergruppe Schlaufüchse der Ortsgruppe Kaisheim/ Buchdorf. Bild: Seel

Vortrag zum Thema "Seltene Sumpfohreulen im Donau-Ries"

Problematisch für die Wiesenbrüter seien neben Fressfeinden und dem Verlust von Lebensraum die zahlreichen Störungen durch Freizeitnutzer. Deshalb wurden vom Landratsamt und der Regierung von Schwaben eine Schutzgebietsverordnung mit Betretungsverbot im Kerngebiet der Mertinger Höll erlassen. Der Schatzmeisterin Gerda Fischer wurde durch den Kassenprüfer Achim Raab eine tadellose Buchführung bescheinigt, sodass eine einstimmige Entlastung erfolgte. Nach der Ehrung langjähriger Mitglieder folgte ein Kurzvortrag von Jürgen Scupin über das Vorkommen der seltenen Sumpfohreulen im Donau-Ries. Der Vogelkundler bereicherte seinen kurzweiligen Vortrag mit spektakulären Bildern. (pm)